PARTEIEN UND DAS BEISPIEL VON PRÄSIDENT NAYIB BUKELE

Von Alexandra Terzic-Auer

Jetzt müssen wir wieder lernen, aktiv zu werden. Nein zu sagen. Fragen zu stellen, anstatt zu gehorchen. An uns und unsere Macht zu glauben, statt uns hilflos und unwürdig zu fühlen. Klassische Tugenden wie Wahrheitsliebe,  Verlässlichkeit, Gemeinsinn, Eigenverantwortung und Eigeninitiative erwachen dadurch zu neuem Leben. Sie gehören tagtäglich geübt, damit wir nicht aus Trägheit in die bequeme Opferrolle zurückfallen. Das alte Sprichwort: HILF DIR SELBST, SO HILFT DIR GOTT hat nichts von seiner Gültigkeit verloren. Auch Präsident Bukele musste sich erst einmal gegen heftigste Widerstände durchsetzen, scheinbar übermächtige Gegner ausschalten und dramatische Fehler machen, ehe Gott ihm sichtbar zu Hilfe kam und das Wunder geschah, um das er gebetet hatte.

Beitragsbild © Andrea Percht

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Parteien und das Beispiel von Präsident Nayib Bukele 

Scholé-Nachrichten Juli 2024

Liebe Scholé-Freunde,

Erinnert ihr euch noch an den Präsidenten von El Salvador, über den ich euch in den Juni-Nachrichten erzählt habe? Während seiner ersten Amtszeit gelang es ihm mit Gottes Hilfe und der Unterstützung integrer Mitstreiter, den Frieden in seinem Land wiederherzustellen, indem er 70.000 Verbrecher vor Gericht und hinter Gitter brachte. Logisch kann er diesen Erfolg nicht erklären. „Es war ein Wunder“, sagt er selbst. Eine Leserin hat mich darauf aufmerksam gemacht, wie diese Geschichte weiterging. Mit 85% der Stimmen wiedergewählt, begann Präsident Bukele seine 2. Amtszeit kürzlich mit einer Rede vor der Generalversammlung aller Parlamentsabgeordneten.

Er sei sich der Endlichkeit der menschlichen Existenz bewusst, betonte er gleich zu Beginn seiner Ansprache. Sein Leben liege in Gottes Hand, deshalb fürchte er sich nicht, sondern werde seinem Land weiterhin kompromisslos dienen und alles daran setzen, die Wirtschaft von El Salvador zu sanieren. Unbedingt vermeiden wolle er dabei den Fehler eines seiner Vorgänger, der zwar die besten Absichten hatte, sie aber nicht umsetzen konnte, weil er von korrupten Kriminellen umgeben war. Aus diesem Grund, so verkündete der junge Präsident, werde er nun die persönliche Integrität jedes Abgeordneter, jedes Ministers und jedes hohen Staatsbeamten im Vorhinein streng überprüfen lassen. Betretenes Schweigen unter den Abgeordneten. Bereits am nächsten Tag kam es zur ersten Verhaftung.

Was Politiker normalerweise tun

Um zu verstehen, wie außergewöhnlich ein solches Handeln „mit offenem Visier“ ist, muss man sich vor Augen halten, was Politiker in leitenden Positionen „normalerweise“ tun. Da sie die korruptesten Kollegen aus dem eigenen Lager zu Recht für gefährlich halten, fassen sie gerade diese Leute mit Samthandschuhen an, um sich ihre Gunst zu sichern. Kommen sie damit nicht ans Ziel, lassen sie sie eventuell von Geheimdiensten überwachen. Und stehen sie ihnen und ihren Plänen allzu sehr im Weg, werden die korrupten Kollegen einfach weg gelobt, indem man ihnen hoch dotierte Posten im Ausland, in der Wirtschaft oder in der Verwaltung anbietet, die sie praktisch nicht ablehnen können.

Will sie Anhänger gewinnen, braucht jede Partei erst einmal echte, handfeste Ideale. Linke Parteien setzen sich für die Rechte der arbeitenden Menschen ein, rechte Parteien für die von Bauern und Wirtschaftstreibenden, Blaue für die Erhaltung von Kultur und Tradition, Grüne für den Schutz der Natur. Bliebe man bei der Wahrheit, müsste man allerdings zugeben, dass jede einzelne Partei nur einen Teil der Wahrheit repräsentiert, wie schon das Wort Partei besagt, das einfach Teil bedeutet. Erst alle Teile zusammen ergeben ein lebensfähiges Ganzes: Unternehmer sind auf Arbeiter angewiesen und umgekehrt. Ohne Bauern würden wir verhungern. Ein Leben ohne Tradition und Kultur können wir uns nicht einmal vorstellen. Und weil sie die Basis allen Leben ist, können wir die Natur nicht schädigen, ohne uns selbst zu schaden.

Solange Parteien gegeneinander arbeiten dürfen, solange kein Verantwortlicher fürchten muss, nach der Wahl beim Wort genommen zu werden, solange es den meisten egal ist, wohin unser Steuergeld fließt, solange sich kaum jemand zu fragen traut, wer eigentlich hinter den Parteien steht und wessen Interessen unsere Volksvertreter tatsächlich vertreten (die ihrer Wähler erwiesenermaßen nicht), bedeutet das Zustimmung zum herrschenden System, obwohl längst fast alle wissen oder spüren, dass es auf Lügen und damit auf Sand gebaut ist…

Ein gutes Leben für alle

Damit Menschen friedlich und gut miteinander leben können, braucht es keine Parteien, sondern engagierte, integre und umsichtige Menschen, die zusammenarbeiten und dabei immer das Ganze im Blick behalten.

Ob jemand zum Dienst an seinen Mitmenschen geeignet ist oder nicht, ist also tatsächlich keine Frage des Parteibuchs, der Ideologie, der Religionszugehörigkeit oder des persönlichen Charismas, sondern hängt einzig und allein von seinen menschlichen und moralischen Qualitäten ab. Das gilt für Ärzte, Lehrer, Hausangestellte, Wirte oder Handwerker genauso wie für Firmenchefs, Minister und Staatspräsidenten!

Derzeit ist unsere so genannte Demokratie allerdings derart durchseucht von Lügen in Form von Werbung und politischer Propaganda, dass diese einfache Wahrheit Vielen fremd geworden ist. Vor den EU-Wahlen z.B. warb die Kandidatin der Grünen mit dem Slogan „Herz statt Hetze“. Doch peinlicher Weise machte der „Standard“ publik, dass die auf den Plakaten so engelhaft wirkende junge Frau mehrmals Freunde und Journalisten übel verleumdet hatte. Bei einer ORF-Diskussion über diesen Skandal äußerte der Chefredakteur der Wochenzeitschrift „Falter“, bekannt als einer der führenden Moralprediger der Nation, allen Ernstes die Ansicht, die privaten Angelegenheiten der Kandidatin hätten mit ihrer politischen Funktion doch überhaupt nichts zu tun und dürften deshalb gar nicht öffentlich gemacht werden…

Werbesprüche und Realität

Inzwischen vertritt die junge Dame, deren Monatsgehalt mindestens 18.000 Euro betragen soll, Österreich im EU-Parlament. Ob ihre Partei sie loswerden wollte? Und das höchste Amt der EU wurde gerade zum zweiten Mal einer Frau anvertraut, gegen die wegen schwerer Korruption und Veruntreuung von Milliarden Steuergeld mehrere Gerichtsverfahren laufen… Negativbeispiele solcher Art gibt es wie Sand am Meer. Der Normalbürger hat gelernt, sie achselzuckend hinzunehmen, weil es ja doch „nie anders war“.

Darüber ließe sich streiten – das Beispiel von Präsident Nayib Bukele beweist jedenfalls, dass es nicht ewig so weitergehen muss! Noch überbieten sich die Massenmedien darin, harmlosen Dampfplauderern und gefährlichen Demagogen eine Bühne für ihre deprimierenden Weltuntergangsphantasien und ihre realitätsfernen Theorien zur Rettung des Weltklimas, der Weltgesundheit oder der globalen Sicherheit zu geben, während konkrete Positivbeispiele vom „Qualitätsjournalismus“ nach wie vor verschwiegen oder höhnisch in Frage gestellt werden. Spätestens seit der C-Krise wissen wache, interessierte Menschen jedoch sehr gut, bei welchen alternativen Medien sie brauchbare, inspirierende Informationen finden.

Konkrete positive Beispiele sind der erste wichtige Anstoß, um Lethargie und Zukunftsängste zu überwinden, ohne auf die Luftschlösser der Demagogen hereinzufallen. Damit sich die Dinge tatsächlich zum Guten verändern, bedarf es jedoch noch vieler weiterer Lernschritte, mit denen wir uns schwer tun, weil wir von klein auf zur Passivität erzogen wurden.

Jetzt müssen wir wieder lernen, aktiv zu werden. Nein zu sagen. Fragen zu stellen, anstatt zu gehorchen. An uns und unsere Macht zu glauben, statt uns hilflos und unwürdig zu fühlen. Klassische Tugenden wie Wahrheitsliebe,  Verlässlichkeit, Gemeinsinn, Eigenverantwortung und Eigeninitiative erwachen dadurch zu neuem Leben. Sie gehören tagtäglich geübt, damit wir nicht aus Trägheit in die bequeme Opferrolle zurückfallen.

Hilf dir selbst, so hilft dir Gott!

Das alte Sprichwort: HILF DIR SELBST, SO HILFT DIR GOTT hat nichts von seiner Gültigkeit verloren. Auch Präsident Bukele musste sich erst einmal gegen heftigste Widerstände durchsetzen, scheinbar übermächtige Gegner ausschalten und dramatische Fehler machen, ehe Gott ihm sichtbar zu Hilfe kam und das Wunder geschah, um das er gebetet hatte.

Nein, Wunder sind nichts Übernatürliches, denn das Leben ist vieldimensional. Wunder treten auf natürliche Weise aber erst dann ein, wenn der Mensch erkannt hat, dass er ein mehrdimensionales Wesen ist, seine Ängste entschlossen abschüttelt und alle Kräfte mobilisiert, die ihm zur Verfügung stehen, um mit Begeisterung seinem inneren Ruf zu folgen. An dem Punkt, an dem er sich vertrauensvoll an eine höhere Macht wendet, weil seine menschliche Kraft nicht mehr ausreicht, wächst er so weit über seine bisherigen Begrenzungen hinaus, dass er Wunder erleben und wirken kann. Viele von uns haben das schon mehr als einmal erfahren…

Herzlichste Sommergrüße
Alexandra

Scholé-Nachrichten

Alexandra Terzic-Auer, geb. 1952. Nach interdisziplinären, nie abgeschlossenen Studien war ich viele Jahre als Verlagslektorin und Übersetzerin tätig. Kinder – meine eigenen und viele andere – haben meine Weltsicht nachhaltig erweitert, ebenso wie die Arbeit mit Kinesiologie und systemischen Aufstellungen. In der Freilerner-Bewegung sehe ich den Beginn eines Bewusstseinwandels, den ich mit meinem Projekt „Scholé – Muße für Herz und Geist“ freudig unterstütze, so gut ich kann. → www.schole.at

(Einzelne Hervorgebungen in diesem Beitrag von JJK.)


Veröffentlichungen am Lichtwelt-Blog
Aus dem Buch LERNEN IST WIE ATMEN:

WIE DÜRFEN KINDER LERNEN?

MUßE, NICHT ARBEIT, IST DAS ZIEL DES MENSCHEN

VOM PRÜFEN UND BEWERTEN

PAPA, WIR WOLLEN DIE FBI-SEITE LESEN KÖNNEN!

EIN INTERVIEW ÜBER DAS FREILERNEN

BEVOR DER ERNST DES LEBEN BEGANN

SCHOLÉ HAUPTANLIEGEN FÜR 2018: LEGALISIERUNG DES FREILERNENS

SCHOLÉ: INITIATIVE FÜR BILDUNGSFREIHEIT

SCHOLÉ: MUSSE FÜR HERZ UND GEIST


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